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Veranstaltung: 20.10.2023 Con gli occhi di Anna Magnani

Anna Magnani

Anna Magnani, conosciuta e chiamata familiarmente a Roma Nannarella

In Italien gibt es einige Ikonen des Kinos, die über die Jahre und Jahrzehnte hinweg strahlend in Erinnerung bleiben. Dazu gehören Namen wie Vittorio Gassman, Ugo Tognazzi, Marcello Mastroianni, Monica Vitti, Totò, Alberto Sordi und vor allem Anna Magnani.

Letztere wurde am 7. März 1908 in Rom, ganz in der Nähe des Campidoglio, geboren und sie verstarb am 26. September 1973.


Sie verkörpert vielleicht einen der hellsten Sterne des italienischen Kinos, nicht nur weil sie eine formidable Künstlerin war, sondern auch weil sie von allen italienischen Frauen, die Verkörperung Roms und seines leidenschaftlichen, einzigartigen Charakters ist.


Dem deutschen Publikum dürfte sie als Hauptdarstellerin in dem Meisterwerk des italienischen Neorealismus „Rom, offene Stadt“ von Regisseur Roberto Rossellini in Erinnerung geblieben sein.


Übrigens waren Magnani und Rossellini das goldene und flamboyante Paar des italienischen Nachkriegskinos, bevor Rossellini 1950 die weltberühmte Schauspielerin Ingrid Bergman aus Hollywood abwarb und Magnani für Berman verließ, nur um wieder einige Jahre, Filme und Kinder später auch Bergman zu verlassen.


In den USA wurde Magnani durch ihre Rolle an der Seite von Burt Lancaster bekannt, in „The rose Tattoo“ (dt. „Die tätowierte Rose“, it. „La rosa tatuata“, 1955, Regie: Daniel Mann), die Verfilmung des Bühnenstücks und Welterfolgs von Tennessee Williams. Für diese Rolle erhielt sie auch den ersten Oscar der Geschichte, der an eine nicht englischsprachige Schauspielerin für die Hauptrolle vergeben wurde.


Um beim Thema Preise zu bleiben: Sie gewann auch einen silbernen Bär in Berlin für ihre Rolle in „Savage is the Wind“ (dt. „Wild ist der Wind“, it. „Selvaggio è il vento“, 1957) unter der Regie des amerikanischen Regisseurs George Cukor.


Das italienische Publikum erinnert sich an sie in unzähligen lebendigen, leidenschaftlichen, lebensnahen Rollen in hunderten von Filmen. Ein sehr beliebter italienischer Film, mit dem man beginnen sollte, wenn man verstehen will, was für eine Schauspielerin sie war, ist sicherlich „Bellissima“ (1951) von Regisseur Luchino Visconti. Darin spielt sie die Mutter eines kleinen Mädchens, die um jeden Preis will, dass ihre Tochter beim Casting einer Cinecittà-Filmproduktion teilnimmt, wobei das kleine Mädchen leider weder eine Schönheit noch ein Talent ist.

In diesem Film erfährt man nicht nur, wie einflussreich Anna Magnani war, sondern auch, wie es in Rom für diejenigen ist, die keine Multimillionäre sind; wie es sich anfühlt, die großen legendären römischen Filmstudios namens Cinecittà zu betreten, ganz zu schweigen von den Schurken und Schmarotzern, die in den Studios ihr Unwesen treiben. „Bellissima“ ist eine fantastische, sehr realistische und dennoch sehr unterhaltsame Welt. Eine Welt, in welcher ein für alle Mal die Frage beantworten wird: Warum sollte ich mir die Mühe machen, herauszufinden, wer Anna Magnani war?


Anna Magnani war und ist Rom: Eine offenherzige und großzügige Dame. Eine sehr stolze Frau, die nur nach Lust und Laune weint und lacht, nach den inneren Regeln ihres angestammten Instinkts.

Eine Frau, die immer ja zum Leben sagt, aber nein zu gewissen, etwas zu selbstsicheren Männern (der Burt Lancaster von oben zum Beispiel. Anna Magnani hat so sehr über seinen Annäherungsversuch gelacht!). Diese Frau kann man zu nichts zwingen, wenn sie nicht will. Genau wie Rom.


Magnani arbeitete mit vielen der besten Regisseure ihrer Zeit zusammen, um nur einige zu nennen: Vittorio De Sica, Mario Soldati, Alberto Lattuada, William Dieterle, Luchino Visconti, Jean Renoir, Mario Camerini, George Cukor, Sidney Lumet, Mario Monicelli, Pier Paolo Pasolini, Federico Fellini!


Was ihr Privatleben betrifft, so war sie einmal verheiratet, mit dem Regisseur Goffredo Alessandrini. Sie hatte, wie erwähnt, eine stürmische Beziehung mit Roberto Rossellini und war eine Zeit lang mit dem italienischen Schauspieler Massimo Serati liiert, von dem sie ihren einzigen Sohn, Luca, hat, der noch heute -vielleicht aus deutscher Sicht – mit fast 81 Jahren zu Hause bei „la mamma“, in der via Margutta lebt. Auch wenn die weltbekannte Mamma nicht mehr da ist, doch alle ihre Möbel, gewonnenen Preise, Kleider und alles andere schon. So sind die Italiener!


Sie verstarb 1973 mit 65 Jahren an einem Bauchspeicheldrüsentumor. 2023 bedeutet also, dass wir fünfzig Jahre lang die leidenschaftliche Präsenz von Anna Magnani vermissen.


Und weil Rom eben Rom ist, und nicht (nur) die gewöhnliche Metropole, findet man im Stadtviertel Trastevere Anna Magnani auf Häuserwände gemalt, und nicht die üblichen Schmierereien, die man heutzutage überall sieht. Und dies ist das Zeichen dafür, dass „Nannarella“, wie die Römer sie schon immer nannten, weiterlebt, — quicklebendig wie eh und je, sehr bekannt auch bei der jüngsten Generation. Versuchen Sie, unter den Jugendlichen, die Sie kennen, jemanden zu finden, der noch weiß, wer diese oder jene Schauspielerin aus den Fünfzigern war!

Wenn Sie mehr über Anna Magnani, Rom, Cinecittà und all jenes erfahren wollen, was dieser Artikel in Ihrer Vorstellung entfaltet hat, haben Sie zwei Gelegenheiten mit der DIG, diese Themen zu vertiefen: 


Am Mittwoch, den 11.10, um 18:00 Uhr:

Discorsi italiani: Cinecittà, la fabbrica dei sogni, im Lernstudio der Zentralbibliothek, Konrad Adenauer Platz 1 Düsseldorf. 


Und am Freitag, den 20.10. um 18:30:

Vortrag und Musik: Con gli occhi di Anna Magnani, mit Antonella Sellerio e Valentina Verrocchio, im Stadtfenster, auch in der Zentralbibliothek.

Italien in Düsseldorf

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