Görz / Gorizia und Nova Gorica: Wo Kulturen sich begegnen

Seit einigen Jahren richtet die Deutsch-Italienische Gesellschaft (DIG) im Frühling ihren Blick auf Städte, die zur Kulturhauptstadt Europas oder Italiens erklärt wurden. Am 20. Mai stand diesmal Görz im Mittelpunkt – eine historische Grenzstadt zwischen Italien und Slowenien, deren Identität seit jeher von kultureller Vielfalt geprägt ist.

Bei sommerlichen Temperaturen nahe 30 Grad versammelte sich das Publikum in der gut gekühlten Herzkammer der Zentralbibliothek, um sich auf eine Reise durch die bewegte Geschichte der Stadt zu begeben. Im Mittelpunkt standen dabei nicht nur die historischen Etappen von Görz, sondern auch die Entstehung der slowenischen Nachbarstadt Nova Gorica – ein städtebauliches Projekt, das 1947 auf Geheiß von Josip Broz Tito entstand. Nach dem Pariser Friedensvertrag wurde Görz geteilt, noch vor der späteren Teilung Berlins. Die neue Grenze verlief über den Platz vor dem Bahnhof, der heute in Nova Gorica liegt und als Bahnhof Transalpina bekannt ist.

Im Laufe der Veranstaltung wurde über Traditionen, Denkmäler, die Bedeutung der Religion in dieser Region sowie über typische Gerichte und Spezialitäten gesprochen – ein vielfältiges kulturelles Panorama, das den Charakter dieser einzigartigen Grenzregion widerspiegelt.

Die dramatischen Ereignisse des Ersten Weltkriegs, die insbesondere in und um Görz Tod und Zerstörung in unvorstellbarem Ausmaß brachten, wurden bewusst nicht thematisiert. Denn Görz und Nova Gorica tragen 2025 gemeinsam den Titel Europäische Kulturhauptstadt – mit dem Ziel, den Blick auf eine friedliche Zukunft zu richten. Die Veranstaltung folgte diesem Leitgedanken und stellte die verbindenden Elemente zweier Städte in den Vordergrund, die heute gemeinsam nach vorne blicken.

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